In Kooperation mit dem Historischen Verein Kehl e.V. und der VHS Offenburg
Nach 1870 und 1914 wurde das Elsass ab 1939 erneut Schauplatz eines brutalen Krieges, dessen Wunden bis heute nicht ganz verheilt sind. 1940 - 1944 gehörte Straßburg als Hauptstadt des "Gaus Oberrhein" unmittelbar zum NS-Machtbereich.
Einen Tag lang wollen wir in diese dunkle Zeit eintauchen und uns auch mit ihrer Vor- und Nachgeschichte beschäftigen. Wir hören dabei Geschichten von Besatzern und Besetzten, von Opfern und Tätern, von Flüchtlingen und Deportieren, von Widerstandskämpfern und Kollaborateuren.
Am Bahnhof Kehl informieren wir uns zunächst über den deutsch-französischen "Weg der Menschenrechte" und hören von Personen, die ab 1933 über Kehl nach Straßburg fliehen mussten. Bei einem Zwischenstopp auf der Sporeninsel sehen wir ein Denkmal, das an die im Juli 1943 hingerichteten Studenten der Widerstandsgruppe "Front de Jeunesse alsacienne" erinnert, sowie einen Panzer, der im November 1944 an der Befreiung Straßburgs beteiligt war.
Danach lernen wir das einstige NS-Machtzentrum in der Straßburger Neustadt kennen: den Dienstsitz von Gauleiter Robert Wagner, die Kommandantur der Wehrmacht und die Folterkeller der Gestapo.
Am Nachmittag erfahren wir am Kleberplatz, wie dieser zentrale Ort in der NS-Zeit propagandistisch umgedeutet wurde, sehen den Ort der zerstörten Synagoge und besuchen zum Abschluss den deutsch-französischen Soldatenfriedhof von Cronenbourg, auf dem auch Mitglieder des Widerstandsnetzes "Alliance" beigesetzt wurden.
Am Ende begreifen wir, wie aus einem zerrissenen Grenzland eine Keimzelle des vereinten Europas werden konnte. An- und Abmeldeschluss: 08.11.2024